Adoption, Stiefkind, Scheidungskind, Kuckuckskind

ADOPTION , STIEFKIND , SCHEIDUNGSKIND , KUCKUCKSKIND , HEIMKIND

Es gibt viele Gründe warum ein Kind nicht in der klassischen Vater-Mutter-Kind

Beziehung aufwächst. Eingangs möchte ich einige dieser Varianten auflisten und mit

Nummern versehen.

1. Adoptivkind

2. Scheidungskinder

3. Kinder in zerütteter Ehe

4. Kuckuckskind

5. Heimkind

Ich möchte bei meiner Betrachtung schon mal eines vorwegnehmen.  Das ist die Unterscheidung nach Gut und Schlecht oder Schuld und Unschuld.  Eine solche Unterscheidung wird es nicht geben weil das lebensfremd wäre.  Es sind Schicksale die nicht einmal einem Krieg zuzuschreiben sind.   Der ganz normale Alltag in unserer modernen Gesellschaft, wenn man von den Opfern des Kalten Krieges absieht. Ausgenommen sind auch internationale Baby-Adoptionen weil ich dafür keine Beispiele kenne. Im Urlaub habe ich oft solche Familien gesehen, kenne aber keine persönlich.  Meine Betrachtung ist pragmatisch  weil das Emotionale schon Jahre zurück liegt und ich   dem Selbigen auch keinen Raum lassen möchte.

Adoption.

Der Grund für eine Adoption dürfte fast immer Kinderlosigkeit und Kinderwunsch sein. Kinderlosigkeit aus Angst vor „Erbkrankheit“ oder Verlust der eigenen Kinder durch tragische Umstände. Adoption/ Aufnahme in die Familie weil eigene Kinder aus dem Haus sind. Diese Fälle haben mit der Zeugungsfähigkeit erst einmal nichts zu tun. Eine Rolle kann aber das Alter der Eltern spielen die eigene neue Kinder unwahrscheinlich werden lassen.

Auch ein angeheiratetes Kind kann adoptiert worden sein. Wenn man sich näher damit beschäftigt wird man auf unzählige Möglichkeiten stoßen die weit über das klassische Verständnis hinausgehen. Daniel Kübelböck als Beispiel, wenn es denn wahr ist.

Eltern adoptieren ein Kind weil Eigene zu Tode gekommen sind. Von außen und im Nach Hinein kann man hier Gedanken haben, mehr nicht. Hier im Netz habe ich Statistiken gelesen die eben dieses Thema beleuchten. Aus Respekt vor den Eltern ohne Kommentar.

Die eigenen Kinder sind im Straßenverkehr umgekommen und die drei beteiligten Enkelkinder haben überlebt. Die (Groß)eltern bemühen sich um Adoption oder wenigstens das Sorgerecht.

Den Adoptiveltern kann man in jedem Fall allerbeste Absichten zubilligen, für die Übergroße Zahl der Adoptierten Kinder sicher ein Glücksfall.

Problematisch ist es auch ohne Trennung/Scheidung der Adoptiveltern wenn der Charakter des Adoptivkindes extrem von der „Norm“ abweicht und ein späterer Bruch ins Haus steht. Nach vielen Einbrüchen zum Beispiel. Bleiben wenigstens viele einzelne glückliche Momente. Wird die Ehe der Adoptiveltern geschieden kann das die frühzeitige Trennung von den Adoptiveltern bedeuten.

Glücklicherweise sind Themen um die Adoption in unserer Gesellschaft kein Tabu-Thema, wie auch der Fernsehfilm im ARD „Wunschkind“ beweist. Hierzu gibt es ja noch weitere Fernseh-Serien.

Natürlich ist es für jedes Kind extrem wichtig seine Wurzeln zu kennen. Die bohrende Frage nach dem „warum“ muß aufgelöst werden.                                                               Wenn Adoptivkinder die Volljährigkeit erreicht haben und ihre Herkunft kennen ist die sofortige Ergründung der Ursachen und Kennenlernen der leiblichen Eltern ganz normal.

Bei mir bekannten Fällen führte diese Recherchen und der erste Kontakt zur totalen Ernüchterung. Die Bindung zu den Adoptiveltern wird oft gefestigt und unumkehrbar gemacht.                                                                                                                               Das ist logischerweise nicht generell der Fall. Vor allen dann nicht, wenn die Adoptiveltern dem übergroßen Willen nach Unabhänigkeit nicht folgen können oder wollen.

Ist genau das Gegenteil der Fall und das erwachsene Kind lehnt sich jetzt im Elternhaus übermäßig zurück sind Konflikte nicht ausgeschlossen. Der Rausschmiss ist als  logische Folge  in den Bereich des Möglichen gerückt..

Um all das gerade Angedachte zu erleben muß man nicht unbedingt Adoptivkind sein.

Mit äußersten Einsatz ist es dem Paar gelungen das Kind zu adoptieren. Die lang ersehnte und für unmöglich gehaltene Schwangerschaft steht auf der Tagesordnung, ein eigenes Kind wird geboren, Definitiv keine Seltenheit. Eine Herausforderung für die Eltern, viel Augenmaß ist angezeigt.                                                                                                                            Die Kinder sind natürlich von den Eltern und den Lebensumständen geprägt und doch entwickelt ein Kind größere Nähe und Übereinstimmung mit mindestens einem Elternteil.

Bis zur Volljährigkeit der Kinder ist genug Zeit sich damit auseinanderzusetzen. Eine lösbare Aufgabe.

Das Buch „Mutterglückslüge“ von Sarah  Fischer ist erschienen. Ein Kommentar wird sicher erlaubt sein. Das eine Mutter nicht glücklich über die Geburt ihres Kindes ist kann passieren und so sehr selten ist es auch nicht. Eher seltener ist das die Mutter oder die Eltern das Kind zur Adoption freigeben. Wenn sich das Kind auf die Suche begibt und die Mutter oder Eltern ausfindig machen kann, sind bei ehrlicher Analyse Vererbungsmerkmale der leiblichen Eltern einfach nicht wegzuwischen. Das von den Adoptiveltern geprägte Kind ist nach 18 oder 20 Jahren mit einer Art Netz umgeben durch welches gelegentlich die Eigenschaften der leiblichen Eltern die Oberhand gewinnen.

Scheidungskinder

Hat die eingeschriebene Ehe ein Verfallsdatum? Die Partnerschaft generell ?

Niemand hat schon bei der Hochzeit eine solche Möglichkeit in Erwägung gezogen. Voraussagen und Besserwisserei erweisen sich als grobe Fehleinschätzungen.

Perfekte Partnerschaften brechen wie aus heiterem Himmel auseinander.               Von Angehörigen und Freunden nicht nachzuvollziehen. Und trotzdem passiert es. Glücksfall oder großes Unglück ? Eine Katastrophe vor allen für die Kinder ?

Vor eingen Monaten habe ich eine 84 jährige Frau kennengelernt und über die Ehe philosophiert. Ich war früh verheiratet, erzählt sie…und habe meinen Mann gehaßt. Trotzdem habe ich 4 Kinder.  Mein Mann war sehr früh verstorben.

Was soll man dazu sagen ? Wenn die Ehe zur Folterkammer verkommt und Ein oder beide Partner großen Schaden davon tragen ist die Scheidung ein Rettungsring. Für alle Beteiligten.

Aber leider nicht zwangsläufig immer eine Erlösung. Wenn der Krieg jetzt erst richtig beginnt dann auf jeden Fall zu Lasten der Kinder. Schuldzuweisungen vor den Kinder über das gegenseitige Unvermögen gehört in die unterste Schublade.

Gern wird das eigene Unvermögen für Differenzen einen Weg oder Akzeptanz zu erlangen auf die Kinder projeziert. Die Kinder können nichts dafür wenn die Eltern ein Problem haben. Oft ist die Beziehung zu Vater und Mutter gleichermaßen gut, auch wenn die Eltern einfach nicht miteinander können. Gegenseitige Ansprüche und Erwartungen können die Partner einfach nicht erfüllen, das muß nicht einmal böser Wille sein.

Deshalb gibt es bei uns auch das Recht auf Scheidung.                                          Mittelalterlich ist der Umgang mit den Kindern geregelt. Wenn zum Beispiel ein Partner mit körperlicher Gewalt den Kontakt zum leiblichen Elternteil verhindert nur um vor dem neuen Partner sich selbst darzustellen geht das straffrei aus. Ungerecht.                                     Auch passiert es das neue Partner ihrem Neuen abverlangen den Kontakt zum eigenen Kind abzubrechen. Das kommt zum Glück recht selten vor.

Es läßt sich nicht verhindern das auch diese Kinder einmal erwachsen werden. Parteinahme für den verpönnten Partner kommt dann wie aus dem Nichts. Abrechnung mit den Eltern ist auch eine Form, unterdrückte Gefühlswelt zum Ausbruch zu bringen. Jubiläum ist die perfekte Plattform für so eine Abrechnung.

Die jahrelang aufgebauten Hürden zum Kontakt mit einem Elternteil erweisen sich als lange wirkender Bummerang. Wünschenswert ist es, wenn alle Beteiligten einer Scheidung etwas Positives abringen können.

Ehekinder

Das Gleiche gilt für eine Ehe, auch hier kann das Positive nicht verleugnet werden. Jede Ehe zählt in Phasen zu den glücklichste und produktivsten Zeiten des Lebens. Leider können viele Menschen diesen Zustand nicht ihr ganzes Leben lang aufrecht erhalten. Möglicherweise weil einfach kein Beispiel vorgelebt wurde.Fakt ist, der größte Teil der Bevölkerung lebt in einer Ehe/Partnerschft. Geht doch. Für die Kinder auf jeden Fall das Beste !?

Was ist mit den Ehen in denen nichts aber auch gar nichts mehr geht und die doch ihr ganzes Leben zusammen sind? Das funktioniert nur wenn ein Partner regelrecht paralysiert wird. Alle Ecken und Kanten sind abgeschliffen, eigentlich fast immer mit gesundheitlichen Folgen verbunden. Was ist daran schlimm? Nichts ! Niemand kann die ganze Welt retten und wer weis ob es nicht noch etwas Schrecklicheres gibt als eine unglückliche Ehe.

Irgendwann wird so eine Ehe gar nicht mehr mit Charakteristika bedacht.

Die Kinder werden so bald als möglich das Elternhaus verlassen und auf eine eigene Chance hin arbeiten. Diese Chance hat jeder. Ewig beim eigenen Schicksal auf die Eltern verweisen wird den Betreffenden auch nicht weiter helfen und ist auch ungerecht.

Kuckuckskinder

Kuckuckskind in der Familie wird in meisten Fällen gut gehen.                                      In der Regel wissen die Kinder untereinander nichts davon. Auch wenn die Parnerschaft kurz nach Geburt und Offenbarung scheitert, heist das nicht automatisch das der Vater sein „Kind“ einfach her gibt.  Hier ist die Frau im Zugzwang. Ein scheinbares Phänomen. Menschlich gesehen nachvollziehbar und es hat nicht einmal mit Missgunst auf den Erzeuger zu tun.  Heiratet die Frau schwanger und ist der leibliche Vater bekannt, kommt es doch nach der Geburt zur Adoption oder der neue Partner wird gleich als Vater angegeben. Besteht die Partnerschaft fort und sind die Kinder längst jenseits der 40 ist verblüffenderweise von allen Seiten eine große Akzeptanz vorhanden.

So unwahrscheinlich das auch klingt, oft ist das Kuckuckskind das Meistgeliebte.

Die Frage, wie konnte es dazu kommen?, wird meines erachtens selten oder gar nicht gestellt. Der Familienvater könnte fragen, aber der macht das nicht. Zum einen weil er dafür Tür und Tor geöffnet hat und zum anderen weil er es nicht wissen will. Wenn sich die Frau nach etlichen Jahren Ehe in einen Anderen so sehr verliebt das sie von eben diesen ein Kind haben möchte passiert es eben. Ehefrau und Mann geben ihre Familie deshalb nicht auf. Jedenfalls in drei mir bekannten Beispielen.

Es wäre zu schön wenn es nicht noch andere Beispiele gäbe.                                 Echt problematisch wird es wenn das Leisungsvermögen gar so krass vom Durchschnitt der Familie abweicht. Im Extremfall kann das hochintelligente Kind unmöglich in der Famile verbleiben und landet im Kinderheim.                                  Bei umgekehrten Vorzeichen ist das leistungsschwächere Kind möglicherweise ein Leben lang von seiner Umgebung überfordert.   Erfolglosigkeit, gemessen an den anderen Familienmitglieder lassen dieses Kind regelrecht verzweifeln.                      Von den Geschwistern gemieden und abgeschrieben, ist nicht auszuschließen.

Heimkinder

Ähnlich wie bei der Adoption gibt es auch kein Heimkind mehr nur in der klassischen Form. Neue Formen des Zusammenlebens sind entstanden. Neben dem Kinderheim ist eine Aufnahme in den Familienverband möglich geworden. Eigens dafür sind auch kleine Wohnsiedlungen entstanden in denen Erzieherfamilien Heimkinder aufnehmen. Diese Kinder sind dann kein klassisches Heimkind mehr. Sicher wurde mittlerweile ein eigener Name dafür kreiert. So vielfältig die Ursachen für einen Heimaufenthalt sein mögen stellt das für die Kinder immer keine Verschlechterung dar. Einige Gedanken zu den Ursachen, es gibt keine Eltern mehr, die Eltern sind nicht in der Lage für das oder die Kinder zu sorgen oder die Eltern sind abwesend. Für die Abwesenheit gibt es nicht nur die Variante Strafvollzug. Es kann auch beruflich bedingt sein das Verwandte die Abwesenheit nicht voll überbrücken können. Bei den Kindern die vor dem Mauerbau 1961 geboren wurden, kam es vor das Vater, Mutter oder Eltern  in den Westen Deutschlands geflüchtet oder umgezogen sind. Voll mit der Absicht die zurückgelassenen Kinder von den Großeltern oder Verwandten nachzuholen. Wenn man in der neuen Heimat fußgefasst hat. Leider ist daraus auch ab und zu nichts geworden. Großeltern haben nun mal nicht das ewige Leben, dann ergab sich der Weg in die nicht unterbesetzten Kinderheime.  Ein Extremfall ist mir bekannt, da wurden Sohn und Tochter einfach auf dem Bahnhof stehen gelassen. Der Lebensweg betroffener Kinder führte zwar übers Kinderheim, bedeutet aber nicht zwangsläufig etwas Negatives. Heimkinder haben einen extrem starke Bindung zu ihrer Gruppe. „Der gehört zu unserer Gruppe“ habe ich oft gehört. Die Gruppe als praktischer Ersatz für alles. 

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