Depression und Nahrung

Tageslicht

Wanderweg mit Licht am Ende

Depression und Nahrung, gibt es einen Zusammenhang?

Ein interessantes Thema! Butter oder Margarine? Tee oder Kaffee? Rindfleisch oder Schweinefleisch oder gar Kein`s? Wein oder Bier oder gar keinen Alkohol? Scharf oder Lasch? Schokolade oder Zückli? Alkoholfrei und Koffeinfrei !? Fettarm oder so wie es kommt? Obst und Gemüse oder Nahrungsergänzung? Fisch oder Huhn? Brot oder Spagetti?

-Hypertonie und Colesterin                                                                             -Noradreanlin, Serotonin, Dopamin und Endorphin

∑ die Mischung macht`s.

Depression ist nicht einfach ein Phänomen der Neuzeit mit wechselnder Medienpräsenz sondern eine regelrechte Plage für weite Teile der Bevölkerung mit negativen Folgen auf die Lebensqualität. Eben eine Krankheit. 

Bevor wir uns dem ernsthaften Teil widmen, hier noch einige landläufig bekannte Sprüche.

„Der Mensch ist was er isst“        „Essen hält Leib und Seele zusammen“     “ Rund und gesund“ dem hält die AOK entgegen „Gesund statt rund“         „Das Auge isst mit“                                   sicher gibt es noch mehr Sprüche die gern in den „Kommentaren„ entgegengenommen werden.

Die Auslöser sind vielschichtig.                                                           Ebenso  Faktoren die begünstigend auf die Krankheit wirken.

Wenn die 4 wichtigsten Botenstoffe des Gehirns ausreichend produziert und verarbeitet werden kommt es auch nicht zur Depression.   Wissenschaftliche Studien versuchen immer wieder zu beweisen das es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und der Entwicklung einer Depression gibt. Der plausibelste Beweis ist das Nord-Süd Gefälle wonach Südeuropäer auf Grund ihrer gesünderen Ernährungsweise die Selbige nicht oder sehr viel weniger entwickeln.

Wie kommt es aber dann, das sich in den Kliniken, Sprechstunden und Therapiekreisen alle Vasetten menschlicher Erscheinungen wiederfinden? Von Unterernährt über Überernährt, Durchtrainiert, Arbeitslos, Vollbeschäftigt, Alleinlebend, in Partnerschaft, Ökofreeks, Weltenbummler und Stubenhocker und so weiter und sofort.  Die Nahrung ist dabei nur ein Segment von vielen Faktoren die jeder für sich schon als Auslöser oder Unterstützer einer Depression herangezogen werden können.

Depression durch gesunde Ernährung beeinflussen oder sogar heilen

Krass Fettleibig oder total Unterernährt und dann noch schwer depressiv. Das muß doch an der Ernährung liegen ! Wenn sich diese Leute gesund ernähren würden, wäre die Depression weg !? Normalgewichtige gesund ernährte Depressive lassen wir mal außen vor. Nicht selten dauert eine intensivere depressive Phase ca 22 Monate, also fast 2 Jahre.  Nehmen wir also den übergewichtigen depressiven Probanten und heilen diesen durch gesunde Ernährung von seiner Krankheit. Herr Professor Doktor habil beginnt seine Therapie.  „Wenn Sie sich gesund ernähren verschwindet Ihre Depression „

Die Ernährungsumstellung

Der Probant sitz vor seiner gesunden Nahrung oder steht vor dem Küchenherd und lauscht emotionslos den Weissagungen des Mediziners. Ein Lächeln im Gesicht…“Sie haben recht..ich muß meine Ernährung umstellen und bin eh viel zu dick “ Die Schwingungen eines hysterischen Schreies erreichen weit entfernt lebende Freunde und Verwandte noch bevor der Probant auch nur ein einziges Wort gesagt hat. Die Lawine läuft völlig unabgesprochen. Der Probant steht mit dem Rücken zur Wand, Selbstwertgefühl ist bei Null, die externe Versorgung erhält Schwung und Umfang der locker für mindestens zehn Menschen reicht. Verpackung und Lerrgut werden von den Versorgern regelmäßig entsorgt und niemand auf der Welt bemerkt was jetzt los geht. Herr Professor Doktor und seine Mitarbeiter sowieso nicht.

“ Herr Doktor, ich habe schon wieder ein Kilo zugenommen“ ! „Das ist nur vorübergehend und kann bei so einer Umstellung passieren“

Fazit : der mit Gesundheit beglückte Probant ist dicker und unglücklicher als zuvor. Der Beweis das der Probant selbst schuld ist, weil ungesund ernährt, ist damit erbracht. Die Depression klingt trotz gesunder Ernährung ab , genau wie bei denen die Normal oder Untergewicht haben.

Depression kann man abmindern indem man die ganze Palette von Vermeidungsstrategien abarbeitet. Man kann aber auch auf dem Sektor Ernährung  das Mögliche machen. Dazu gehört nun mal auf schwerverdauliche Nahrung möglichst ganz zu verzichten wenn einem die Depression fest im Griff hat. Vom generellen Verzicht halte ich nichts.  Wenn jemand der Meinung ist, Bier tut mir gut, dann wird dem auch so sein.

Bier

Bier

Damit ist nicht gemeint das gleich ein ganzer Kasten vertilgt werden muß um wieder vorübergehend in Stimmung zu kommen. Dann lieber schnell zum Arzt. Schokolade verschlimmert eine Depression garantiert nicht, ist aber mit Sicherheit keine Lösung und das Fehlen auch nicht die Ursache.

Depression und gesunde Ernährung passen aber auch irgend wie nicht zusammen. Extreme Gewichtsschwankungen nach oben und unten sind eher der Fall. Kaffee, Bier, Wein und kalorienreiche Kost können plötzlich eine größere Rolle spielen. Nahrungsvermeidung um jeden Preis sind die andere Seite. Durch gesellschaftliche Kontakte indirekt erzwungene Nahrungsaufnahme wird mit Hungern, Erbrechen oder Durchfall beantwortet.

In Deutschland haben wir die günstige Situation das gesamte Arsenal an europäischer Nahrung zur Verfügung zu haben, aber deshalb wird italienische oder finnische Ernährungstradition nicht einfach übernommen.

Oft wird unserem wichtigsten Nahrungsmittel nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt. Nämlich dem Wasser. Gerade in Phasen sich ausbreitender Depression kann man im Nachhinein resümieren wie wenig doch getrunken wurde. Früh ein Tasse Kaffee oder Tee und im Laufe des Tages auch nicht viel mehr . 2 Flaschen a 1,5 Liter  Mineralwasser sollten zumindest bereitstehen. Auch als Anhaltspunkt wieviel vor dem Schlafengehen davon noch übrig ist. Erschreckend viel !? Schwindelgefühle lassen sich damit noch am besten abstellen. Ich bin auch der Meinung das es auf jeden Fall Wert ist, gerade damit zu experimentieren.

Der Vermutung, das alkoholfreies Bier oder Wein und entkoffeinierter Kaffee, auch Zückli, eine Depression begünstigt möchte ich nicht widersprechen . Das lassen Erfahrungen aus dem mir bekannten Kreis von Betroffenen für möglich erscheinen. Entkoffeinierter Kaffee hat den Nachteil, dass bei depressiven Kaffeekonsumenten das Koffein als Energiespender und Kreislaufmotor wegfällt. Der Stuhlgang dürfte gebremst werden, die Summe der täglichen Flüssigkeitszufuhr reduziert sein. Läßtige Giftstoffe bleiben unnötig lange im Körper. Die Depression wird begünstigt.

Kaffee gut für alles !?

Kaffee gut für alles !?

Plötzlicher Kaffee Entzug bei depressiven Menschen (Kaffeetrinkern) kann der gewisse Tropfen sein, der das Fass zum überlaufen bringt und eine depressive Welle auslöst. Der Glaube mit Kaffee eine Depression zu bekämpfen zu können hat auch Grenzen. Hoher Kaffeekonsum kann nebenbei auch intensive Müdigkeitsattacken auslösen. Genau dann wenn man sie am wenigsten braucht.

Butter und Margarine gehören zu den sehr häufig verspeisten Nahrungsmitteln. Hier ist auf jeden Fall sparsamer Verbrauch ratsam. Völliger Verzicht darauf fördert das Wohlbefinden bei depressiver Belastung. Hier scheint Margarine eine größere Rolle zu spielen. Das WARUM bleibt offen.

Da es an eindeutigen Beweisen, dass Nahrungsmittel Depression beinflussen, mangelt, ist wohl der Umkehrschluß relevanter. Eine schwelende Depression wird unbewust durch adequates Essverhalten bekämpft. Natürlich wird das gegessen was da ist und das ist in der Ländern leicht unterschiedlich. Das schließt die Atmosphäre wo und wie gegessen wird mit ein.  Zum Beispiel bei Fast Food wird nicht nur das Lebenmittel einverleibt sondern auch die Gefühlswelt die eben diese Fast Food Kette in sich birgt. Mit dem Lebensmittel, egal ob fest oder flüssig wird auch seelischer Bedarf bedient. Das Auge isst sprichwörtlich mit. Der seelische Hunger wird bedient und der Körper spielt nur eine Nebenrolle. Die Folgen für das körperliche Gleichgewicht sind erst einmal zweitrangig, solange es nicht weh tut. Seelische Defizite mit Essen oder Trinken bekämpfen ist definitiv der falsche Weg. Das Trainieren und Verinnerlichen von Vermeidungsstrategien dürfte eher von Erfolg gekrönt sein.

Was die unterschiedliche Häufigkeit in Europa anbelangt, ist sicher das genetische Potential und gesellschaftliche Verhaltensweisen die einen Ausbruch begünstigen eher von Bedeutung. Für eine schwere Depression gibt es einen Anfang und ein Ende. Alle Experimente die in dieser Zeit zusätzlich zur medikamentösen Behandlung gemacht werden, schaden nicht. Ob sie nützen bleibt unbewiesen.

Gesunde Ernährung, Sport, Vollbeschäftigung, regelmäßiger Urlaub und soziales Umfeld können keine Depression verhindern.

Caroli